Maßnahmen
Ertragssteigerungen durch Präzisionslandwirtschaft
Präzisionslandwirtschaft kann zur Verringerung des Energie- und Betriebsmitteleinsatzes bei gleichen bzw. auch höheren Erträgen führen. Mit Smart Farming, Digitalisierung, Maschinenpooling bzw. intensiver Technologienutzung sind die Chancen der Präzisionslandwirtschaft und damit die Ertragssteigerungen in nachhaltiger Weise anzustreben. Dazu werden die Rahmenbedingungen bezüglich Datensammlung und -verwendung überarbeitet. Der Aufbau von digitalen Kompetenzen durch Aus- und Weiterbildung von den Landwirten wäre zu fördern, um die Bereitschaft für die Verwendung neuer Technologien zu unterstützen.
Federführend: BML
Mitwirkende: LKÖ, Wissenschaft, Cluster-Projekte
Umsetzung: GAP 23-27
Status: begonnen, kurz- bis mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Optimierung von Wertschöpfungs- und Produktionskonzepten
Die grundsätzlich kleinteilige Landwirtschaft in Österreich ist durch die economy of scale bzw. durch die natürlichen Gegebenheiten oft gegenüber der europäischen Konkurrenz benachteiligt. Die Fokussierung auf Nischenbereiche und Spezialprodukte (z.B. Farbstoffe aus Holunder) kann zu höherer Wertschöpfung führen und passt auch zur kleinstrukturierten Landwirtschaft in Österreich. Gegenwärtig gibt es bereits bestehende Produktionsschienen für ertragreiche und lukrative NAWARO Spezialprodukte. Um Nachahmer:innen zu motivieren und Österreich als Produktionsland biobasierter Produkte zu etablieren, werden diese Vorzeigebeispiele sowie die dadurch möglichen wirtschaftlichen Optionen über Aus- und Weiterbildungsangebote stärker kommuniziert. Diese best-practice Beispiele werden eine Aufgabe des Bioökonomieclusters werden.
Federführend: BML
Mitwirkende: BMK, Bioökonomiecluster
Umsetzung: GAP 23-27, Waldfonds
Status: begonnen, mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Kaskadische Nutzung bei landwirtschaftlichen Rohstoffen erhöhen
Bei entsprechender Planung können Rohstoffe und Reststoffe effektiv kaskadisch genutzt und damit der Nutzungsgrad erhöht werden. Für Holz liegen die kaskadischen Nutzungsoptionen bereits weitgehend vor, Potential für weitere Optimierungen liegt vor allem in den Bereichen Logistik sowie der Verwertung und Vermarktung von regional anfallenden Schadhölzern. Für landwirtschaftliche Rohstoffe gibt es teilweise noch Raum für weitere Entwicklungen. Dies betrifft einerseits die Verarbeitung, da bei der Herstellung biotechnische, chemische, thermische und mechanische Verfahren neu zu kombinieren sind. Andererseits haben neue Verwertungspfade, durch die vermehrte Verwendung von Nebenprodukten und Reststoffen, Einflüsse auf die Wertschöpfung. Unterstützt werden diesbezüglich die Stärkung von Kooperationen sowie der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft. Die Entwicklung neuer Logistik- und Vermarktungssysteme ist diesbezüglich prioritär. Auch in der Kreislaufwirtschafts¬strategie wird diese Thematik behandelt werden.
Federführend: BMK
Mitwirkende: BML
Umsetzung: LE, Waldfonds
Status: mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Nutzung des Potenzials von Zwischenfrüchten
Zwischenfrüchte dienen primär dem Erosionsschutz und dem Humusaufbau und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung/Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und tragen somit indirekt zum wirtschaftlichen Ertrag bei. Es soll geprüft werden, ob diese Pflanzen unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte auch genutzt werden können (z.B. Biogasnutzung). Daher wird die Aus- und Weiterbildung der landwirtschaftlichen Betriebe hinsichtlich eines nachhaltigen und wirtschaftlich sinnvollen Zwischenfruchtanbaus forciert. Gleichzeitig soll auch an neuen Möglichkeiten zur Nutzung der Zwischenfrüchte, im Sinne der Bioökonomie, geforscht werden.
Federführend: BML
Mitwirkende: LKÖ, Beratungsprogramme
Umsetzung: über bestehende Informationskanäle
Status: mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Neue Anbaukonzepte für nachwachsende Rohstoffe
Durch den zu erwartenden Mehrbedarf an biobasierten Rohstoffen kann es zu einer Nutzungskonkurrenz kommen. Entsprechend den Leitlinien der Bioökonomiestrategie, insbesondere der Priorität: “Teller vor Trog vor Tank“ oder dem Schutz der Biodiversität, unterstützt die Bioökonomie innovative Konzepte zur Nutzung bereits erschlossener Flächen. Lösungsansatz für eine umweltfreundliche Biomasseproduktion können beispielsweise „integrierte Fruchtfolgesysteme“ liefern, die die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln, sowie von nachwachsenden Rohstoffen zur stofflichen oder energetischen Verwertung auf der gleichen Fläche ermöglichen. Potential hat aber auch der verstärkte Einsatz von Mischkulturen, mehrjährigen Kulturen oder der Aufwuchs von Ackerblühflächen als nachwachsende Rohstoffe. Außerdem sollen durch alternative Bewirtschaftungskonzepte neue Potenziale für die Bioökonomie gehoben werden wie bspw. durch Bauwerksbegrünung.
Federführend: BML
Mitwirkende: BMK
Umsetzung: Bauwerksbegrünung, Sanierungsoffensive
Status: begonnen, mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Umweltgerechte Landwirtschaft unterstützen
Im Regierungsprogramm ist vorgesehen, das nationale Luftreinhalteprogramm zu überarbeiten. Neben förderungspolitischen, freiwilligen Maßnahmen im Vorfeld werden dazu mittelfristig auch ordnungsrechtliche Maßnahmen notwendig sein, um beispielsweise Ammoniakemissionen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger zu reduzieren. Zur Reduktion von Ammoniakemissionen gibt es Maßnahmen, die im laufenden österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) und der landwirtschaftlichen Investitionsförderung unterstützt werden. So können einerseits Ammoniakemissionen reduziert und andererseits die Düngewirkung verbessert werden, weil Stickstoff als wichtiger Pflanzennährstoff verfügbar bleibt. Diese Anreizmaßnahmen werden auch im neuen GAP-Strategieplan 2023-2027 fortgeführt werden.
Federführend: BML
Mitwirkende: Länder
Umsetzung: GAP 23-27
Status: begonnen, mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):